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ASP breitet sich weiter aus: NÖ Jagdverband mahnt zu Vorsichtsmaßnahmen

6. September 2023

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Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist weiter auf dem Vormarsch. In den vergangenen Wochen hat sie sich in Europa immer weiter ausgebreitet und nun auch die Balkanländer Kroatien und hier insbesondere Ostslawonien, Serbien sowie Bosnien-Herzegowina erreicht. Über 15.000 Hausschweine mussten bereits geschlachtet werden. Damit gibt es nunmehr 19 europäische Länder, in denen 2023 Fälle gemeldet wurden. Auch die Situation in den Nachbarländern Deutschland, Slowakei, Ungarn und Italien bleibt weiter angespannt.

Eine Einschleppung nach Österreich hätte schwerwiegende Folgen für die Schwarzwildpopulationen und die landwirtschaftlichen Betriebe. Angesichts der zu Ende gehenden Urlaubssaison und beginnenden herbstlichen Jagdsaison appelliert der NÖ Jagdverband daher, besonders vorsichtig zu sein und folgende Maßnahmen bei Urlauben umzusetzen, die eine Ausbreitung in Österreich verhindern sollen:

  • Vermeiden Sie Jagdreisen in ASP-betroffene Gebiete (eine aktuelle Ausbreitungskarte gibt es hier).
  • Jägerinnen und Jäger sollten bei Jagdreisen die Jagdausrüstung und Kleidung (v.a. die Schuhe) vor der Heimreise gründlich reinigen und desinfizieren.
  • Kleidung sofort nach Ankunft zu Hause in der Waschmaschine waschen.
  • Unbehandelte Trophäen, Fleisch oder verarbeitete Lebensmittel sollten nicht nach Österreich eingeführt werden.
  • Autoreifen vor der Rückfahrt gründlich reinigen.

Über die ASP

Die ASP ist eine für Haus- und Wildschweine ansteckende und meist fieberhaft verlaufende Tierseuche. Für andere Tiere und Menschen besteht keine Ansteckungsgefahr. Die Erreger sind sehr lange überlebensfähig, insbesondere in Blut, Fleischprodukten und Kadavern. Seit 15. Dezember 2019 gilt österreichweit eine Meldepflicht von Wildschwein-Fallwild bei der Veterinärbehörde.

Maßnahmen des NÖ Jagdverbands

Der NÖ Jagdverband hat mit unterschiedlichen Partnern bereits eine Vielzahl von Maßnahmen umgesetzt, die das Verbreitungsrisiko im Falle eines Ausbruchs möglichst minimieren sollen:

  • Jägerinnen und Jäger bejagen Schwarzwild intensiver
  • Einsatz des NÖ Jagdverbands für die gesetzliche Ermöglichung der Verwendung von künstlichen Nachtzielhilfen zur Schwarzwildbejagung
  • Abstimmung auf Bundesebene in der ASP-Task-Force des Sozialministeriums
  • Unterstützung für die Infokampagne der AGES
  • Regelmäßige Information über die Medien des NÖ Jagdverbandes
  • Hinweis auf ASP-Verbreitungskarten bei Ausstellung von Versicherungsbestätigungen für Auslands-Jagdreisen
  • Abstimmungstermine mit der Veterinärbehörde des Landes Niederösterreich
  • Unterstützung beim Ankauf eines Fest- und Elektrozauns durch das Land NÖ
  • große ASP-Übung in Obersiebenbrunn im Oktober 2022
  • Ausbildung von ASP-Spürhunden gemeinsam mit Polizei

Weitere sowie aktuelle Infos gibt es auf den Websites kvg.gv.at bzw. ages.at und auf einem Merkblatt der AGES. Einen ausgezeichneten Überblick der Tierseuchenlage gibt das Tierseuchenradar.