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Waldrand im Herbst

Lebensräume

Niederösterreich ist flächenmäßig das größte Bundesland Österreichs und nach Wien auch das zweitgrößte Bundesland gemessen an der Bevölkerung.

Niederwildreviere

Wie langfristige Maßnahmen im Sinne des Schutzes von Niederwild und damit auch anderer Arten aussehen können, zeigen die Niederwild-Versuchsreviere des NÖ Jagdverbands. Ziel der Versuchsreviere ist es, nachhaltige Maßnahmen zu setzen, um Lebensräume zu schaffen und das Niederwild ausreichend mit Äsung zu versorgen. In den Videos stellen die Verantwortlichen ihre Reviere und Projekte vor, berichteten über ihre schwerpunktmäßigen Aktivitäten zur Steigerung der Niederwildbesätze und resümieren die Entwicklung in den Revieren. Ein wesentlicher Punkt in den Niederwild-Versuchsrevieren ist die wissenschaftliche Begleitung der Hegemaßnahmen, um zu Erkenntnissen zu gelangen, von denen andere Reviere profitieren können.

 

Videos zu den Niederwild-Versuchsrevieren:

Vierteln

Das Bundesland erstreckt sich vom Gebirge im Südwesten bis in tiefe Lagen im Osten. Landschaftlich ist Niederösterreich eingeteilt in vier Viertel: Nördlich der Donau liegen das Waldviertel und Weinviertel, südlich das Mostviertel und Industrieviertel. Historisch gesehen entsprechen die Viertel den einstigen Kreisen in der Monarchie, die heute keine verwaltungsmäßige, sondern nur eine rein touristische Bedeutung haben und sich grob an den naturräumlichen Gegebenheiten orientieren.

 

Das Waldviertel

Das Waldviertel liegt im Nordwesten von Niederösterreich und wird südlich von der Donau, westlich vom Mühlviertel, nördlich von Südböhmen und östlich vom Weinviertel begrenzt. Die Landschaft ist geprägt von zahlreichen Bächen, Flüssen und Teichen. Weite Wälder wechseln sich mit Äckern und Wiesen ab. Feldraine, Hecken und Böschungen gehören genauso zum Landschaftsbild wie bewaldete Bicheln.

 

Die Winter sind rau, kalt und schneereich. Der Sommer zeigt sich mit wenigen heißen Tagen, jedoch mit frischen Nächten. Die Vegetationszeit ist kurz. Starker Wind und dichter Nebel in den Herbst- und Wintermonaten sind charakteristisch für die Region.

 

Vor allem Schwarz- und Rehwild sind im Waldviertel anzutreffen. Es werden aber auch teilweise Niederwildarten wie Hase, Fasan, Rebhuhn und Haselwild bejagt. Rot- und Muffelwild sind am Truppenübungsplatz Allentsteig, in der Windhag’sche Stipendienstiftung und im Weinsberger Wald anzutreffen. Das Waldviertel stellt für verschiedenste Wildarten sowie auch eine Vielzahl gefährdeter Vogelarten wie Seeadler, Raubwürger oder Wachtelkönig einen sicheren Lebensraum dar.

 

Das Weinviertel

Das Weinviertel erstreckt sich über die Bezirke Hollabrunn, Mistelbach, Gänserndorf, Korneuburg sowie Tulln. Im Süden wird es von der Donau, im Westen vom Manhartsberg, im Norden von Tschechien und im Osten durch die Slowakei begrenzt. Das Weinviertel wird sehr intensiv landwirtschaftlich genutzt. Neben dem Weinbau wird Weizen, Mais, Zuckerrübe und Feldgemüse angebaut.

 

Hügelige Regionen und weite Ebenen zeichnen das Landschaftsbild des Weinviertels aus. Die Sommer sind heiß und die Winter kalt und schneearm.

 

Die wichtigste Wildart ist der Feldhase, gefolgt von Fasan und Wildente. Eine Besonderheit des Weinviertels sind die großen Sprünge an „Feldrehen“ im Winter. Vorzufinden ist natürlich auch das Schwarzwild mit hohen Beständen. Über die Bereiche Retz, Ernstbrunn bis an die March sowie in den Donauauen erstreckt sich der Rotwildbestand. Als Juwel des Weinviertels werden die im Raum Zellerndorf vorkommenden Großtrappen bezeichnet.

 

Das Industrieviertel

Das Industrieviertel befindet sich im südöstlichen Teil Niederösterreichs. Im Norden wird es vom Weinviertel, im Osten vom Burgenland, im Süden von der Steiermark und im Westen vom Mostviertel begrenzt. Der Naturraum des Industrieviertels bietet vielfältige und wertvolle Landschaften. Vom Nationalpark Donau-Auen über den Wienerwald bis hin zu den weiten Landschaftsteilen rund um Wiener Neustadt bietet das Industrieviertel auch Gebirgsregionen.

 

Aufgrund der geografischen Vielfalt ist das Industrieviertel besonders artenreich. Zu den Hauptwildarten in den Hochregionen zählen Rot-, Reh- und Gamswild sowie Auer-, Birk- und Haselwild. Vereinzelt können auch Bär, Luchs und Wolf durchs Land ziehen.

 

Das Mostviertel

Das Mostviertel umfasst die Landeshauptstadt St. Pölten und bildet mit den Bezirken Amstetten, Scheibbs, Melk südlich der Donau, Lilienfeld, Tulln südlich der Donau, St. Pölten, Krems südlich der Donau, sowie der Statutarstadt Waidhofen an der Ybbs den südwestlichen Teil von Niederösterreich. Landschaftlich eingebettet ist die Region zwischen Donau und Alpen.

 

Klimatisch geprägt ist das Mostviertel auf der einen Seite durch den atlantischen/pannonischen Einfluss, der auch die Grundlage für den Anbau von Obst, Wein und Gemüse darstellt. Auf der anderen Seite dominiert das alpine Klima, das für kühle Sommer und schneereiche Winter sorgt.

 

Große Teile der Jagdgebiete von Amstetten, Scheibbs und Lilienfeld sind durch vermehrtes Auftreten von Gams-, Reh-, Auer- und Birkwild geprägt. Im Gegensatz dazu sind die äußeren Gebiete zur steirischen Grenze hin für ihre starke Rotwildpopulation bekannt. In den übrigen Landschaftsabschnitten dominieren vor allem Reh, Hase, Fasan und Rebhuhn.

Wildökoland-Aktion

Seit 1967 besteht die Aktion Wildökoland, die vom NÖ Jagdverband gemeinsam mit dem Land Niederösterreich und der EVN als Projektpartner umgesetzt wird. Ziel der Aktion ist die langfristige Lebensraumverbesserung für Wildtiere.

 

Bis jetzt wurden in über 4.300 Projekten rund 3,73 Millionen Bäume und Sträucher gepflanzt. Damit wurde zusätzlicher Rückzugsraum für das Wild und attraktiver Lebensraum für Vögel und Insekten geschaffen.

 

Die Aktion richtet sich an Jägerinnen und Jäger sowie Grundeigentümer gemeinsam. Gefördert werden unter anderem

  • die Anpflanzung von Hecken und Feldgehölzen in deckungsarmen Feldrevieren,
  • die Anpflanzung von fruchttragenden Bäumen in Waldrevieren,
  • die Anpflanzung von Verbissgehölzen bei gleichzeitiger Auspflanzung von fruchttragenden Bäumen
  • sowie Baumschutzsäulen und Fegeschutz für projektmäßig ausgepflanzte Bäume.

Die eingereichten Projekte werden nach wildökologischen Gesichtspunkten von Fachberatern des NÖ Jagdverbandes geprüft.

 

Interessenten können sich beim NÖ Jagdverband melden. Die Antragstellung muss durch den Grundeigentümer sowie den Jagdausübungsberechtigten an den NÖ Jagdverband erfolgen. Es besteht die Verpflichtung zur Auspflanzung, Pflege und Erhaltung auf 20 Jahre.

 

Weitere Informationen finden Sie in den Richtlinien und im Antragsformular sowie im Folder.

 

Gefördert durch:

 

 

Bildhinweise: (c) Wolfgang Radenbach (Titelbild), Eva Pum (Waldviertel), Jörg Fischer (Weinviertel), Adolf Schilling (Industrieviertel), Michael Breuer (Mostviertel), Georges Schneider (Wildökolandaktion)