Close
Jäger vor Bergpanorama

Berufsalltag

Aufgaben

Feldhase in WieseDie NÖ Berufsjäger arbeiten in privaten, kommunalen oder staatlichen Jagd- und Forstverwaltungen, in Hegegemeinschaften, Nationalparks, bei Verbänden sowie in der jagdlichen Aus- und Weiterbildung. Berufsjäger engagieren sich darüber hinaus in verschiedenen Fachausschüssen und forcieren die Ausbildung weiterer Berufsjäger.

 

Berufsjäger erfüllen den gesetzlichen Auftrag, den heimischen Wildbestand im Interesse der Öffentlichkeit zu schützen. Sie stehen für die nachhaltige Nutzung natürlich nachwachsender Ressourcen und somit für den Schutz des Wildes und seines natürlichen Lebensraums.

 

Ihre Hauptaufgabe ist die Bewirtschaftung der ihnen übertragenen Jagdreviere. Dazu zählen:

  • Erhalt von Wildlebensräumen
  • Schutz eines artenreichen und gesunden Wildbestands
  • Regulierung des Wildbestands unter Einhaltung der Weidgerechtigkeit (Bestände erfassen, Abschussplanung durchführen, Bejagungskonzepte entwickeln)
  • Leitung des Jagdbetriebs (Budget, Buchhaltung, Dokumentation)
  • Instandhaltung von Reviereinrichtungen wie etwa Hochständen
  • Entwicklung von Überwinterungskonzepten
  • Jagdgastführung

Rotwildtier und -kalbIn den vergangenen Jahren hat sich das Aufgabenfeld der Berufsjäger jedoch noch erweitert. Als Aufgaben hinzugekommen sind etwa:

  • Verknüpfung jagdlicher und forstlicher Projekte
  • Begleitung der wildökologischen Raumplanung
  • Kommunikation zwischen Jagd und Freizeitnutzern
  • Begleitung wissenschaftlicher Projekte
  • Entwicklung von Äsungskonzepten
  • intensiver Dialog mit der Öffentlichkeit (Führungen, Informationsveranstaltungen, Wildpädagogik)

Weiterführende Infos:

St. Hubertus-Beitrag zu den Aufgaben der Berufsjagd

Natur- und Artenschutz

Die NÖ Berufsjäger haben den Auftrag, einen gesunden und artenreichen Wildbestand zu entwickeln und zu sichern. Damit gehen auch der Erhalt und aktive Schutz von Lebensräumen und die damit verbundenen Biotopverbesserungen für Wildtiere einher. So sind etwa Wälder hochkomplexe Lebensgemeinschaften und Biozönosen. Sie sind oft noch naturnah aufgebaut und somit unersetzlicher Lebensraum für unterschiedliche Tier- und Wildtierarten. Sie sind zudem als Einstand Wohnraum, Nahrung und Schutz für Wildtiere und die Grundlage für die Entwicklung eines artenreichen Bestands. Dementsprechend kommt dem Naturschutz in der täglichen Arbeit eine hohe Bedeutung zu.

 

Fasan auf WieseDie NÖ Berufsjäger erfüllen eine Vielzahl von Aufgaben und orientieren sich dabei an den Grundsätzen der Nachhaltigkeit und Weidgerechtigkeit. Dazu zählen etwa die nachhaltige Regulierung sowie die Sicherstellung und Entwicklung eines gesunden und vielfältigen Wildbestands und -besatzes. Auch Hegemaßnahmen für Hoch- und Niederwild sind wichtige Tätigkeiten, von denen auch andere, nicht jagdbare Tierarten und somit die Artenvielfalt insgesamt profitieren. Gleichzeitig sollen mit den gesetzten Maßnahmen Wildkrankheiten, Wildschäden und Wildunfälle vermieden werden.

 

Teil dessen ist aber auch, in Abstimmung mit Grundbesitzern sowie Land- und Forstwirten eine wildtierfreundliche Bewirtschaftung von Wiesen, Feldern und Ackerflächen sicherzustellen. Dazu zählen der Verzicht auf chemische Maßnahmen, reduziertes bzw. nicht gänzliches Mähen von Grünflächen, die Erhaltung von Biotopen (z.B. Teiche, Feuchtwiesen) und die Erhaltung von unberührten Lebensräumen. Denn an den Standort angepasste, gesunde, gut funktionierende Waldbestände sind Voraussetzung für einen guten Wildlebensraum.  

Jagdmanagement

Äsende Hirsche mit BastgeweihEffizientes Jagdmanagement meint die zielgerichtete Arbeitsweise nach zuvor festgelegten Punkten wie Planung, Entscheidung, Implementierung und Kontrolle unterschiedlicher jagdwirtschaftlicher Projekte.

 

Das Jagdmanagement umfasst die Entwicklung alternativer Nutzungsstrategien für Waldflächen, den Wildstand und die Wildgesundheit unter Berücksichtigung der gesetzlichen Lage. Damit ist sichergestellt, dass neue Projekte sowohl die Verbesserung der Lebenssituation des Wildes und den Schutz der Natur berücksichtigen als auch den Fortbestand des Jagdbetriebes absichern. Um die Wirksamkeit umgesetzter Projekte festzustellen, hat eine abschließende Kontrolle der Ergebnisse, des Ablaufs und der Umsetzung stattzufinden.

 

Durch die Einhaltung der oben angeführten Schritte und eine gründliche begleitende Dokumentation können die NÖ Berufsjäger ihre Reviere optimal bewirtschaften. Dabei ist wichtig, dass jagdwirtschaftliche Projekte immer individuell für das jeweilige Revier entwickelt werden und trotzdem überregional abgestimmt sind. In den vielfältigen Landschaften Niederösterreichs ist das eine große Herausforderung. Deshalb hat die NÖ Berufsjägervereinigung im Wald-, Wein-, Most- und Industrieviertel eigene Gebietsvertreter installiert. Diese stellen als Vorstandsmitglieder das Bindeglied zwischen den vor Ort tätigen Weidmännern und der Vereinigung dar.

 

Bilder: Christoph Burgstaller (Titelbild), Heinz Hess (Hase), Karl-Heinz Volkmar (Kahlwild), Stefan Meyers (Fasan), Stefan Kerer (Äsende Hirsche)