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Zwei Jäger auf der Pirsch

Jagdarten

Es werden zwei große Kategorien von Jagdarten unterschieden: die Einzeljagd und die Gesellschaftsjagd. Jagdarten, bei denen die Jägerinnen und Jäger alleine ins Revier gehen, nennt man Einzeljagd. Dazu zählen beispielsweise die Pirsch, die Ansitzjagd oder die Lockjagd. Für eine Gesellschaftsjagd findet sich eine Gruppe bestehend aus mehreren Jägerinnen und Jägern zusammen. Klassische Formen der Gesellschaftsjagd sind die Treibjagd, die Drückjagd und die Brackierjagd. Eine Besonderheit stellt die Beizjagd dar: Dabei werden Greifvögel für die Jagd auf Wild eingesetzt. 

Einzeljagd

Der Ansitz ist die häufigste Form der Einzeljagd. Dabei wartet die Jägerin oder der Jäger meist auf dem Hochstand, spricht von dort das Wildtier an und nimmt es unter bestimmten Voraussetzungen ins Visier. Bei der Pirsch wiederum ist die Jägerin oder der Jäger in Bewegung und schleicht sich gegen den Wind an die Tiere heran. Bei der Lockjagd wiederum wird das Wild durch akustische Signale angelockt. Diese Signale zu beherrschen erfordert Feingefühl und Übung.

Gesellschaftsjagd

Die häufigste Form der Gesellschaftsjagd ist die Treibjagd. Dabei versetzen sogenannte Treiber, teilweise in Begleitung ihrer Jagdhunde, das Wild in Bewegung und treiben es vor die Schützen. Treibjagden werden meist auf Niederwild, also beispielsweise Hasen und Fasane durchgeführt. Diese Form der Jagd ähnelt auch der Drückjagd. Drückjagden werden meist auf Schalenwild, also zum Beispiel Rot- oder Schwarzwild durchgeführt. Bei der Drückjagd werden die Tiere deutlich langsamer in Bewegung versetzt. Dadurch kommen sie auch langsamer an die Jägerin oder den Jäger heran und können dadurch genau angesprochen und unter bestimmten Voraussetzungen weidgerecht erlegt werden. Bei der Brackierjagd machen es sich die Jägerinnen und Jäger zunutze, dass der Hase, wenn er aus seiner Sasse getrieben wird, immer wieder in großem Bogen zu dieser zurückkehrt. Bracken sind Jagdhunde, die die Hasen aus der Sasse und vor die Jägerinnen und Jäger treiben. Diese Form der Jagd kann jedoch nur in sehr großen Revieren durchgeführt werden.

Falknerei

Falkner Fritz Eggenreich mit Wanderfalke

Die Falknerei bzw. Beizjagd ist eine jahrtausendealte und naturgetreue Jagdform mit dem abgetragenen (trainierten) Greifvogel. Dabei kommen Falken, Habichte, Bussarde und Adler in ihren unterschiedlichen Unterarten zum Einsatz. Da sie – wenn auch unter Regie des Menschen – natürlich jagen, handelt es sich bei der Beizjagd um eine sehr ökologische Form der Jagd, bei der Beutegreifer und Beutetier dieselben Chancen eingeräumt werden, wie sie diese auch in der Natur vorfinden. Unterschieden wird die Beizjagd in den „Hohen Flug“, bei dem sich der Vogel in der Luft befindet und anwartet, und den „Niederen Flug“, bei der der Vogel von der Faust des Falkners startet. Zur Kunst der Falknerei zählen neben der eigentlichen Jagd das Abrichten, die Zucht, die Pflege und der Schutz der Greifvögel.

 

Die traditionelle Falknerei wurde im Jahr 2012 von der UNESCO in die „Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit“ aufgenommen. Mehr Infos über die Falknerei finden Sie bei der Zentralstelle Österreichischer Falknervereine.

 

 

Bildhinweise: (c) Fritz Wolf (Titelbild), Franz Bagyi (Jäger), Michael Migos (Treibjagd), hammer-fotos (Beizjagd)