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Zeitumstellung erhöht Risiko für Wildunfälle

25. März 2022

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Wildtiere wechseln in den Sommereinstand und müssen sich erst an verändertes Verhalten der Menschen anpassen. Appell zu angepasstem Tempo und besonderer Vorsicht.

Am 27. März ist wieder Zeitumstellung, wodurch das Risiko für Wildunfälle steigt, da sich die Wildtiere erst an das geänderte Verhalten der Menschen anpassen müssen. Hinzu kommen weitere Faktoren, die zu einem höheren Risiko beitragen: „Im Frühjahr wechseln Wildtiere ihren Lebensraum vom Winter- in den Sommereinstand und müssen dabei häufig Straßen kreuzen. Die Tiere sind insbesondere in der Dämmerung aktiv und deshalb schlecht erkennbar. Sie können zudem Geschwindigkeiten von Fahrzeugen nicht richtig einschätzen, weil diese in der Natur nicht vorkommen. Daher appellieren wir an alle Autofahrer, das Tempo anzupassen, besonders vorsichtig zu fahren und die Straßenränder im Blick zu behalten“, so die Generalsekretärin des NÖ Jagdverbands, Sylvia Scherhaufer.

Durch Wildunfälle verenden in Niederösterreich jährlich ungefähr 30.000 Wildtiere. Am meisten betroffen sind Rehe (15.000 Stück), Niederwild (12.000 Stück) und Wildschweine (400 Stück). Der NÖ Jagdverband führt daher seit 2008 gemeinsam mit dem Land Niederösterreich und der Universität für Bodenkultur das Projekt „Wildtiere & Verkehr – Reduktion von verkehrsbedingtem Fallwild“ durch. Im Zuge des Projekts haben die Jägerinnen und Jäger in 427 Jagdrevieren rund 112.000 optische und 5.400 optisch-akustische Wildwarngeräte an den weißen Begrenzungspflöcken entlang von 1.650 Kilometern Landesstraßen installiert. Die Geräte-Investitionssumme tragen zu einem Drittel das Land Niederösterreich und zu zwei Drittel die niederösterreichische Jägerschaft. Die Kosten für die Planung der Wildwarnprojekte vor Ort und die wissenschaftliche Betreuung finanziert zu 100 Prozent der NÖ Jagdverband. Mit diesen Maßnahmen sowie TV-Spots rund um die Sendung „Niederösterreich heute“ im ORF konnte etwa die Zahl an Rehwild-Nachtunfällen um bis zu 70 Prozent reduziert werden.

Verhaltensrichtlinien bei Wildunfällen

Im Falle eines drohenden Zusammenstoßes mit einem Wildtier sollte stark gebremst und das Lenkrad gut festgehalten werden, denn Ausweichmanöver stellen ein hohes Risiko für die Insassen und andere Verkehrsteilnehmer dar. Sollte es zu Wildunfällen kommen, müssen die Fahrzeuglenker das Fahrzeug abstellen und die Unfallstelle absichern. Nach der Versorgung von verletzten Personen müssen Polizei und im Bedarfsfall die Rettung verständigt werden. Grundsätzlich muss jeder Unfall – also auch wenn das Tier flüchtet – der Polizei gemeldet werden, die den Unfall aufnimmt und die Jägerschaft informiert, die die Bergung übernimmt. Das Tier darf keinesfalls mitgenommen werden.