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Wolf: EU-Parlament senkt Schutzstatus

8. Mai 2025

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Mehrheit der Abgeordneten stimmt für Schutzstatus-Absenkung des Wolfs in der FFH-Richtlinie.

Das Europäische Parlament hat heute mit Mehrheit für eine Senkung des Schutzstatus des Wolfes von „streng geschützt“ auf „geschützt“ gestimmt. Damit kann nun die Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) angepasst und der große Beutegreifer von Anhang IV (streng geschützt) in den Anhang V (geschützt) überführt werden. Unter Berücksichtigung des Erhaltungszustandes kann dann in die Wildtierpopulation eingegriffen werden. Das erleichtert künftig die Regulierung sowie ein nachhaltiges Wolfsmanagement, Teil dessen die Möglichkeit von Entnahmen ist. Die Senkung des Schutzstatus für den Wolf wurde auf Drängen Österreichs und von Bundesminister Norbert Totschnig sowie LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf und EU-Parlamentsabgeordneten Alexander Bernhuber möglich. Sie forcierten ein Beschluss im Rat und die Anpassung des „Berner Übereinkommens über die Erhaltung der europäischen wildlebenden Pflanzen und Tiere und ihre natürlichen Lebensräume“ und legten auch den Grundstein für die Abstimmung.

Steigende Population verlangt tragfähige Lösungen

Laut Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft (BMLUK) leben schätzungsweise rund 20.000 Wölfe in Europa. Insbesondere in Mitteleuropa steigt die Zahl der Rudel und Tiere aktuell jedoch weiter an. Damit gilt das Großraubtier nicht mehr als gefährdet.

„Der NÖ Jagdverband begrüßt dementsprechend den Beschluss des EU-Parlaments zur Anpassung des Schutzstatus in der FFH-Richtlinie und für ein nachhaltiges Wolfsmanagement“, so Landesjägermeister Pröll. Er betont jedoch, dass es ein integrales Wolfsmanagement mit einer Vielfalt aufeinander abgestimmter Maßnahmen braucht, um in einer Kulturlandschaft wie jener in Niederösterreich tragfähige und dauerhafte Lösungen zu entwickeln. „Nur so wird das Risiko für Konflikte minimiert und ein Zusammenleben von Menschen, Wölfen sowie Wild- und Nutztieren möglich. Die Entscheidung ist im Sinne der Sicherheit der Menschen in Europa“, so Pröll, der dazu auf die zahlreichen Risse und enormen Schäden in der Tierhaltung und Begegnungen von Menschen mit Wölfen in den letzten Jahren verweist.