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Ruhe für Wildtiere: Bitte Hunde anleinen!

4. Dezember 2023

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Wildernde Hunde und freilaufende Katzen sind Risiko für Wildtiere, die im Winter Energie sparen müssen. Risse geben Grund zur Sorge.

In den letzten Tagen häuften sich Meldungen von Wildtierrissen durch Hunde und Katzen in Niederösterreichs Revieren. Besonders betroffen sind Niederwildarten wie der Hase oder der Fasan, aber auch Rehwild. Selbst Nutztiere bleiben nicht verschont, wie kürzlich elf gerissene Schafe in Gutenstein belegen. Der NÖ Jagdverband appelliert daher an alle Hundebesitzer, ihre Tiere an die Leine zu nehmen.

„Wir bitten alle Freizeitnutzer und Hundehalter, sich in der Natur ruhig zu verhalten, die Lebensräume der Wildtiere zu respektieren und Hunde anzuleinen. Zudem sollten sie die vorgegebenen Routen und Wege keinesfalls verlassen, um eine Beunruhigung der Wildtiere zu vermeiden. Sie flüchten, wenn Menschen abseits der Wege unterwegs sind“, so Landesjägermeister Josef Pröll. „Halten alle Menschen die Vorschriften in der Natur im Interesse der Wildtiere ein, steht einer Erholung in der Natur nichts im Wege.“ 

Mit dem einsetzenden Winter und Schneefall sinkt das Äsungsangebot für Wild, gleichzeitig ist die Bewegung durch den Schnee anstrengender und kräftezehrend. Die Wildtiere reduzieren zudem den Stoffwechsel, um Energie zu sparen. Kommt es zu einer anhaltenden Beunruhigung, werden die Tiere zu einer Flucht gezwungen und verbrauchen ihre wertvollen Energiereserven.

Hundebesitzer gehen davon aus, dass ihr Hund folgsam ist und stets in ihrem Einwirkungsbereich bleibt, so Pröll. „Aber wenn der natürliche Beute- und Spieltrieb einsetzt, verfolgen, hetzen, verletzen oder – im schlimmsten Fall – töten sie Wildtiere. Das verstößt gegen das Jagdrecht in Niederösterreich. Bei Katzen wiederum wurde nachgewiesen, dass sie enorme negative Auswirkungen auf die Singvogelpopulationen haben. Wir bitten daher Hunde- und Katzenbesitzer, ihrer Verantwortung nachzukommen und die Wildtiere zu schützen.“

Der NÖ Jagdverband informiert mit Hinweisschildern in den Revieren über das richtige Verhalten in der Natur. Er hat zudem fünf Tipps für das wildtiergerechte Führen von Hunden formuliert:

  1. Bitte den Hund in der freien Natur stets angeleint führen.
  2. Die Leine schützt auch deinen Hund: Er kann sich in verlassenen Fuchsbauen mit Räude anstecken oder auf rauschige (brunftige) und damit aggressive Wildschweine treffen.
  3. Immer auf den markierten Routen bleiben.
  4. Gassigehen während des Tages, nicht bei Dunkelheit.
  5. Hunde von Fütterungsbereichen und Einständen fernhalten.