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Umfrage: Frauen jagen aus Leidenschaft

4. März 2021

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Aus Sicht von Jägerinnen zählt der Erhalt von Lebensräumen und eines artenreichen sowie gesunden Wildbestandes zu den Hauptaufgaben der Jagd.

Die Liebe zur Natur, das Interesse an Wildtieren und natürlichen Zusammenhängen, aber auch die Gewinnung von Wildbret bewegen Frauen, das Handwerk Jagd auszuüben. Für sie ist die Jagd Leidenschaft und dient in erster Linie, um Lebensräume von Wildtieren zu erhalten sowie für einen artenreichen und gesunden Wildbestand zu sorgen. Diesen jagdlichen Aufgaben kommen die Jägerinnen auch aktiv nach: Knapp die Hälfte der Jägerinnen geht zumindest einmal pro Woche der Jagd nach. Dabei steht die Erfüllung des gesetzlichen Abschussplans, das Versorgen des Wildes nach dem Schuss und der Erhalt von Lebensräumen im Vordergrund. Von ihren männlichen Jagdkollegen fühlen sich die Jägerinnen mehrheitlich voll und ganz akzeptiert. Das ergab eine vom NÖ Jagdverband mit dem Gallup Institut durchgeführte Umfrage anlässlich des internationalen Frauentags am 8. März.

„Die Jagd wird weiblicher und das ist gut so“, freut sich der niederösterreichische Landesjägermeister Josef Pröll. Mittlerweile sind rund zehn Prozent der Mitglieder des NÖ Jagdverbands Frauen. Bei den Jungjägerkursen liegt der Frauenanteil bei sogar 20 Prozent. „Die Jagd zeigt heute ein viel weiblicheres Bild, denn immer mehr Frauen begeistern sich für die Jagd und machen die Jagdprüfung. Das trägt auch zu einem positiveren Bild der Jagd bei“, so Pröll weiter. Um die Motive von Frauen sowie ihr Verständnis vom Handwerk Jagd besser zu verstehen, führte das Gallup Institut im Auftrag des NÖ Jagdverbandes eine Umfrage unter Jägerinnen durch.

Wildtiere, Natur und Genuss als Motivatoren

Für 70 Prozent der Jägerinnen ist die Jagd mehr als ein Hobby. Für sie ist es Leidenschaft. Das zeigt sich auch an der Häufigkeit der Jagdausübung. Fast die Hälfte (47 Prozent) geht durchschnittlich mindestens einmal pro Woche auf die Jagd – ein Viertel sogar mehrmals die Woche. Bei den Motiven, warum Jägerinnen das Handwerk Jagd ausüben, steht die Naturverbundenheit an erster Stelle: Der Aufenthalt in der Natur mit 87 Prozent sowie das Interesse an Wildtieren und den natürlichen Zusammenhängen mit 83 Prozent sind die wichtigsten Motivatoren. Gleich danach folgt der Genuss von Wildbret mit 81 Prozent. Der Erhalt und die Gestaltung von Wildlebensräumen stehen mit 67 Prozent an vierter Stelle. Nur rund ein Drittel (36 Prozent) übt die Jagd aufgrund familiärer Tradition aus. Allerdings zeigt sich, dass bei den jungen Jägerinnen bis 29 Jahre die familiäre Tradition mit rund 60 Prozent wesentlich höher ist.

Die Jagd dient aus Sicht der Jägerinnen in erster Linie dem Erhalt von Wildlebensräumen (93 Prozent) sowie dem Erhalt eines angemessenen, artenreichen und gesunden Wildstandes (92 Prozent). Fast gleichauf an dritter Stelle rangieren die Vermittlung von Wissen über Jagd, Wild und Natur (77 Prozent) sowie die Gewinnung von hochwertigem Wildbret (76 Prozent).

Akzeptanz bei den Jägern und breites Aufgabenfeld

Bereits 63 Prozent der Jägerinnen sehen sich von ihren männlichen Kollegen voll und ganz respektiert. Für 35 Prozent besteht noch Aufholbedarf, wobei sie in den letzten Jahren eine merkliche Verbesserung feststellen konnten. Grundsätzlich gilt, je älter die Jägerin, desto höher ist wahrgenommene Akzeptanz. Dass die Jägerinnen den Jägern in nichts nachstehen, zeigt auch die Wahrnehmung der jagdlichen Aufgaben: Vom Aufbrechen von Wild (83 Prozent), über die Erfüllung des gesetzlichen Abschussplanes (79 Prozent) hin zu Beschickung von Fütterungen (75 Prozent), der Pflege von Jagdtraditionen (66 Prozent) und Lebensraumverbesserungen (52 Prozent) gehen die Jägerinnen einer Vielzahl von jagdlichen Aufgaben nach.

Mehr als die Hälfte (55 Prozent) der Jägerinnen sind der Ansicht, dass die Öffentlichkeit durchaus Verständnis für ihr jagdliches Engagement zeigt. 40 Prozent nehmen eine geteilte Haltung war.

Umfragemethode: Online Befragung, n=400