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Wild bereitet sich auf Winter vor

12. November 2019

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Rothirsch im Nebel.

Fallende Temperaturen lassen es ruhig werden, nur der Gamsbock buhlt um die Gunst der Geißen.

Je kälter es wird, desto ruhiger ist es im Revier. Das Rotwild spürt den nahenden Winter und hat deshalb in den kommenden Wochen nur ein Ziel: kräftig zu äsen, um für die entbehrungsreiche Winterzeit genügend Fettreserven anzulegen. Ohne diese Reserven könnte das karge Nahrungsangebot die Tiere nicht über den Winter bringen. Von den Brunftplätzen ziehen die Tiere zudem in die Wintereinstände, die durch ihre tieferen Lagen wärmer sind und dem Wild mehr Äsung und optimale Wintereinstände bieten.

Gamsbock im Brunftrausch

Werden die meisten Wildarten mit dem Einzug der Kälte ruhiger, so kommt im November während der Brunft das Blut der Gämse erst so richtig in Wallung. Die Böcke stehen nun oft stundenlang an weithin sichtbaren Felsköpfen, um anderen Böcken ihre Dominanz zu demonstrieren und ihren Anspruch auf das umliegende Revier zu unterstreichen. Konkurrenten werden umgehend vertrieben. Stellt sich jedoch ein gleich starker Bock dem Duell, so wird die Kampfbereitschaft zunächst durch das Aufstellen des Gamsbartes sowie durch das Markieren von Gräsern signalisiert. Wenn das keine Wirkung zeigt, kann es zu kräftezehrenden Verfolgungsjagden und erbitterten Kämpfen kommen.   

Knallen von Muffelhörnern in der Ferne

Nur selten gelingt es dem Jäger oder aufmerksamen Wanderer, Muffelschafe tatsächlich zu Gesicht zu bekommen. Das scheue Muffelwild hat Mitte November die Brunft allmählich beendet. Vereinzelt kann man in manchen Revieren jedoch noch ein dumpfes Knallen in der Ferne hören. Das rührt von einem ganz besonderen Naturschauspiel her: dem Duell der Muffelwidder. Zwei konkurrierende Widder schreiten dabei zunächst parallel nebeneinander her, ehe sie sich rückwärts auf eine Distanz von mehreren Metern voneinander entfernen. Dann stürmen sie mit voller Kraft aufeinander los und rammen sich mit den Schnecken. Durch die Wucht des Aufpralls wirken die Tiere nach solchen Duellen meist etwas benommen.