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Reges Revier: Auerwild-Arena

17. April 2019

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Fähe mit Welpen vor einem Bau

NÖ Landesjagdverband vermittelt mit monatlicher Serie jagdliches Wissen und Aktivitäten der Wildtiere im Revier.

Wenn eine Fuchsen-Familie Nachwuchs bekommt, wird es eng im Wurfkessel des Baus, denn die Fähe gebärt drei bis sechs Jungfüchse. Diese kommen blind und dunkelhaarig zur Welt. Schon vor dem sogenannten Wölfen (Werfen der Jungfüchse) reißt sich die Fähe büschelweise Bauchhaare aus, um ihr Gesäuge freizulegen. Ungefähr zwei Wochen nach der Geburt öffnen die Jungfüchse erstmals ihre Augen. Sie werden in diesem ersten Lebensabschnitt von den Elterntieren mit ausgespienem Nahrungsbrei ernährt. Da es im Frühling wärmer wird, befreien sich Altfüchse vom dicken Winterbalg.

Rehe im April besonders aktiv

Beim Rehwild lösen sich die Wintersprünge (große Rehgruppen) allmählich auf. Die älteren Böcke verfegen bereits ihr Geweih und plätzen (Wegschlagen von Laub und Schnee mit den Vorderläufen). Mittels abgesonderter Duftstoffe stecken sie ihr Revier ab und vertreiben so schwächere Rivalen. Wird diese „Duftgrenze“ von einem anderen Bock überschritten, kommt es zu Einstandskämpfen. Nur Jahrlinge (einjähriger Rehbock) werden teilweise geduldet. Generell sind Rehe jetzt sehr aktiv und nahezu zu jeder Tageszeit anzutreffen. Die Fettdepots des Rehwilds sind fast vollständig aufgezehrt und der Stoffwechsel läuft auf Hochtouren, so dass es praktisch den ganzen Tag mit der Nahrungssuche beschäftigt ist. Späte Wintereinbrüche in rauen Klimazonen bzw. im Gebirge setzen dem Rehwild besonders zu und fordern oft hohe Verluste.

Auerhahn: Balzstrophe von früh bis spät

Beim Auerwild erscheinen die Hennen in der Balzarena und je nach Höhenlage beginnt ab Monatsmitte die Hauptbalz. Ranghohe Hahnen verpaaren sich dabei mit mehreren Hennen. Beim Reviergesang nimmt der Auerhahn Imponierhaltung ein – der Stingel (Hals) ist hochgereckt, der Brocker (Schnabel) weist nach oben und die Schaufeln (Schwanzfedern) werden aufgefächert. Dazu singt der Auerhahn seine charakteristische Balzstrophe. Sie besteht aus dem schneller werdenden Knappen, das in den Triller und anschließend den Hauptschlag übergeht. Beim Hauptschlag sind der Kehlbart gesträubt, der Brocker geschlossen und die Augen offen. Danach folgen das Schleifen oder Wetzen. Dabei sind der Brocker offen und die Augen zu. Gesungen wird nicht nur am Morgen sondern auch am Abend. Ein Auerhahn kann die Strophen eines „Gsetzls“ an einem Morgen bis zu 1.500-mal singen. Die Brut dauert anschließend 24 bis 28 Tage.