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Niederwild benötigt im Winter Hege

23. Januar 2020

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Jäger unterstützen Rebhuhn und Fasan dabei, über den Winter zu kommen.

Auch wenn der Winter in den Niederungen bis jetzt schneearm ist, bedürfen Niederwildarten einer intensiven Hege. Denn durch die Landwirtschaft und zunehmend effizientere Landmaschinen ist die Feldflur ausgeräumt und äsungsarm, zudem gibt es kaum noch vernetzte Deckung, da Gräben, Altgras- und Staudenstreifen sowie Hecken vielerorts beseitigt wurden. Daher haben die Jäger im Jänner stets das Wetter im Blick und unterstützen Fasane mit Schütten. Dabei sollte vor allem eine Frage im Zentrum stehen: Wie können die Hahnen und Hennen vor dem Fuchs und Parasiten geschützt werden? Der ferme Jäger verteilt daher die Schütten im Revier und nutzt natürliche Deckungsmöglichkeiten als Schutz vor Beutegreifern und Wetter. Insbesondere Streifen mit zusammengedrückten Sonnenblumen und Maispflanzen, Winterzwischenfrucht oder Hecken sind gute Örtlichkeiten. Besonders sicher sind alte Brombeerhecken mit gutem Schutzschirm. Hier profitieren die Jäger von Maßnahmen in den Vorjahren und der Zusammenarbeit mit Landwirten, die niederwild-freundliche Zwischenfrüchte und Winterkulturen säen und Lebensräume schaffen. Da Fasane – aber auch anderes Niederwild – zudem auf Grünäsung angewiesen sind, hängen Jäger Kohlköpfe kopfüber in den Hecken auf. Rebhühner wiederum meiden Schütten eher und äsen locker verstreutes Futter. Sie bevorzugen ein Zelt aus Holz mit Laubholz- und Fichtenästen als Deckung, in das sie sich vor nahenden Beutegreifern aus der Luft flüchten können.

Im Jänner ist es zudem höchst an der Zeit, um Hecken im Revier abschnittsweise auf Stock zu setzen. Sonst werden sie unten kahl und bieten damit keinen Schutz. Das so gewonnene Altholz legen die Jäger in kleinen Haufen auf, um im Frühjahr Insekten und damit wichtige Nahrung für die Jungtiere des Federwilds anzulocken.

Da die Tiere im Winter ihren Energiehaushalt meist herunterfahren, bittet der NÖ Jagdverband die Bevölkerung, bei der Freizeitnutzung die Lebensräume des Wildes zu respektieren, jede Beunruhigung zu vermeiden und Hunde angeleint zu führen. Denn eine Flucht bedeutet für die Wildtiere einen enormen Energieverbrauch, der je nach Tierart in strengen Wintern auch zum Tod führen kann.