Close

Lebensraumpreis25: JG Großengersdorf siegt

3. Dezember 2025

Beitrag teilen:

Biotopverbundsystem überzeugte Jury und Publikum. Jagdgesellschaft St. Peter in der Au und Jagdgesellschaft St. Margarethen an der Sierning komplettieren Top 3.

Unter dem Motto „Lebensräume gestalten. Zukunft sichern.“ rief Landesjägermeister Christoph Metzker nach seiner Wahl zum Landesjägermeister den Lebensraumpreis 2025 aus. Nun stehen die drei Sieger aus insgesamt 29 Einreichungen fest: Den Lebensraumpreis 2025 gewinnt die Jagdgesellschaft Großengersdorf mit dem Projekt „Lebensraumverbesserung in der Feldflur“ den Lebensraumpreis25. Zweiter wird die Jagdgesellschaft St. Peter in der Au mit „Multifunktionale Biotopverbesserung“ und Dritter die Jagdgesellschaft St. Margarethen an der Sierning mit dem Projekt „Jäger schaffen Trittsteine – jeder Quadratmeter zählt!“. Die drei Projekte haben sich in einer Jury- und anschließenden Publikumswertung durchgesetzt. Sie können sich über 2.000 Euro, 1.500 Euro und 1.000 Euro Preisgeld freuen.

Der Lebensraumpreis 2025 soll die Leistungen der Jägerinnen und Jäger für Wild und Lebensraum aufzeigen und auszeichnen und zeigt, dass jagdliches Handeln weit über die Wildbejagung hinausgeht. Teilnahmeberechtigt waren alle, die aus einem jagdlichen Kontext heraus handeln und einen aktiven Beitrag zum Erhalt und zur Weiterentwicklung unserer heimischen Lebensräume und Wildtiere leisten.

„Der Lebensraumpreis macht sichtbar, was im Revier oft im Stillen geschieht. Die Jägerinnen und Jäger pflegen Lebensräume, schützen gefährdete Arten, arbeiten mit Land- und Forstwirten, Gemeinden oder Schulen zusammen und geben Wissen weiter, um mehr Naturverständnis zu schaffen. Mit der Auszeichnung schaffen wir Wertschätzung und öffentliche Anerkennung für jene, die mit Tatkraft, Kreativität und einem tiefen Verständnis für ökologische Zusammenhänge Verantwortung übernehmen“, so Landesjägermeister Christoph Metzker. „Ich gratuliere den drei Gewinnern sehr herzlich und bedanke mich für den Einsatz und das Engagement, dass die Jägerinnen und Jäger über viele Jahre zeigen. Mich freuen zudem die 29 Einreichungen aus ganz Niederösterreich, die zeigen, dass die Jägerinnen und Jäger für das Handwerk Jagd, Lebensräume und das Wild leben. Sie investieren ihre Freizeit und persönliche Ressourcen für diese wichtigen ehrenamtlichen Tätigkeiten und kommen so dem gesellschaftlichen Auftrag nach.“

Die Siegerprojekte im Überblick

#1: Jagdgesellschaft Großengersdorf

Die Jagdgesellschaft Großengersdorfführt seit 2018 ein groß angelegtes Zukunftsprojekt durch: Bis 2032 soll ein zusammenhängender Biotopverbund entstehen, der Wildtieren dauerhaft Lebensraum bietet. In mehreren Etappen wurden hunderte Sträucher, Wildobstbäume und Blühflächen gesetzt, dazu Bewässerungsmaßnahmen umgesetzt. Besonders wichtig ist die Kooperation mit der Volksschule, die Kinder regelmäßig ins Revier führt. Die Jury lobte den hohen persönlichen Einsatz bei Pflanzungen und Pflege sowie die Langfristperspektive.

#2: Jagdgesellschaft St. Peter in der Au

Die Jagdgesellschaft St. Peter in der Austartete 2011 ein Projekt mit doppeltem Nutzen: Wildunfälle vermeiden und gleichzeitig Lebensräume schaffen. Auf 1,3 ha wurden 11.000 Sträucher gepflanzt, ein Teich angelegt sowie Futterstellen und Rückzugsräume geschaffen. Heute nutzen 15–20 Rehe den sicheren Einstand, wodurch Straßenquerungen stark zurückgingen. Auch Rebhühner, Amphibien und der Wiedehopf profitieren. Die Jury lobte die beispielhafte Verbindung von Verkehrssicherheit und Artenvielfalt.

#3: Jagdgesellschaft St. Margarethen an der Sierning

Über vier Jahrzehnte hinweg hat die Jagdgesellschaft St. Margarethen an der Sierning ihre ausgeräumte Agrarlandschaft Stück für Stück in ein vielfältiges Mosaik verwandelt. Mehr als 15.000 heimische Sträucher und Bäume wurden gepflanzt. Hecken und Feldgehölze schaffen heute wertvolle „Trittsteine“ der Biodiversität. Rebhuhn und Feldhase profitieren ebenso wie verschiedenen andere Wildarten, Vögel und Insekten. Die Jury betonte den generationenübergreifenden Einsatz und die enge Zusammenarbeit mit Grundeigentümern und Gemeinde – ein Paradebeispiel für Kontinuität.