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Lebensraumpreis 2025: Publikumswahl startet

31. Oktober 2025

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Eine unabhängige Jury hat sechs Finalprojekte in den Bezirken Amstetten, Bruck/Leitha, St. Pölten, Melk und Mistelbach ausgewählt, die nun online bewertet werden können.

Ab sofort findet bis 16. November die Publikumswahl für den Lebensraumpreis 2025 des NÖ Jagdverbands statt. Dazu können sich Interessierte auf der Website des NÖ Jagdverbands über die sechs Finalprojekte informieren und sie anschließend mit bis zu fünf Sternen bewerten. Die besten drei Projekte werden Anfang Dezember ausgezeichnet. Der Sieger darf sich über 2.000,- EUR Preisgeld freuen, das zweitplatzierte Projekt über 1.500,- EUR und das drittplatzierte über 1.000,- EUR. Insgesamt wurden 29 Projekte zum Lebensraumpreis des NÖ Jagdverbandes eingereicht. Eine unabhängige Jury hat die Einreichungen nach den Kriterien Lebensraumwirksamkeit, Nachhaltigkeit, Vorbildcharakter, Engagement und Kooperation bewertet und sechs Projekte ins Finale gewählt. Der Lebensraumpreis 2025 ist ein Ergebnis aus dem Maßnahmenkatalog des Schwerpunkts „Zukunft.Lebensraum“.

„Die Jägerinnen und Jäger setzen täglich in den Revieren ein starkes Zeichen für gelebten Naturschutz und Verantwortung. Der Lebensraumpreis zeigt den Beitrag des Handwerks Jagd für einen artenreichen Wildbestand und für den Erhalt von Lebensräumen“, so Landesjägermeister Christoph Metzker. „Jagdliches Handeln ist zukunftsgerichtet und umfasst die Pflege von Lebensräumen, den Schutz gefährdeter Arten, die Zusammenarbeit mit Land- und Forstwirten, Gemeinden oder Schulen, die Weitergabe von Wissen und das Werben für mehr Naturverständnis in einer zunehmend genutzten Kulturlandschaft. Der Lebensraumpreis soll dafür Wertschätzung schaffen und jene anerkennen, die Verantwortung übernehmen – mit Tatkraft, Kreativität und einem tiefen Verständnis für ökologische Zusammenhänge.“

Finalisten überzeugten mit Weitblick und Tatkraft

Sechs Projekte konnten die Jury überzeugen. Mit Biotopgestaltung über Bildungsinitiativen bis hin zu Maßnahmen für mehr Artenvielfalt und Sicherheit zeigen die Finalisten eindrucksvoll, welche Kraft im Handwerk Jagd steckt.

Jagdgesellschaft Blindenmarkt (Bezirk Melk)
Seit 2005 gestaltet die Jagdgesellschaft Blindenmarkt ihre Feldfluren naturnaher: Blühstreifen, Wildäcker, Feuchtzonen und Waldränder schaffen Nahrung und Deckung für Rebhuhn, Feldhase, Kiebitz und zahlreiche Singvögel. Besondere Beachtung finden die jährlich stattfindenden Schulführungen und Ferienprogramme, bei denen über 100 Kinder spielerisch Natur erleben. Die Jury hob die gelungene Verbindung von Lebensraumgestaltung und Bildungsarbeit hervor.

Hegering Fallbach (Bezirk Mistelbach)
Der Hegering Fallbach zeigt, wie vielfältig Jagd wirken kann. Blühflächen, Biotope und renaturierte Gräben steigern die Artenvielfalt; Müllsammelaktionen mit Schulklassen fördern Umweltbewusstsein; Ferienprogramme, Hubertusmesse und der traditionsreiche Jägerball stiften Gemeinschaft. Auch Forschung und Landwirtschaft sind eingebunden. Die Jury würdigte die außergewöhnliche Breite des Engagements.

Jagdgesellschaft Großengersdorf (Bezirk Mistelbach)
Die Jagdgesellschaft Großengersdorf führt seit 2018 ein groß angelegtes Zukunftsprojekt durch: Bis 2032 soll ein zusammenhängender Biotopverbund entstehen, der Wildtieren dauerhaft Lebensraum bietet. Besonders wichtig ist die Kooperation mit der Volksschule, die Kinder regelmäßig ins Revier führt. Die Jury lobte den hohen persönlichen Einsatz bei Pflanzungen und Pflege – ein Projekt mit klarer Langfristperspektive.

Jagdgesellschaft St. Margarethen an der Sierning (Bezirk St. Pölten)
Über vier Jahrzehnte hinweg hat die Jagdgesellschaft St. Margarethen ihre ausgeräumte Agrarlandschaft Stück für Stück in ein vielfältiges Mosaik verwandelt. Mehr als 15.000 heimische Sträucher und Bäume wurden gepflanzt, Hecken und Feldgehölze schaffen heute wertvolle „Trittsteine“ der Biodiversität. Die Jury betonte den generationenübergreifenden Einsatz und die enge Zusammenarbeit mit Grundeigentümern und Gemeinde – ein Paradebeispiel für Kontinuität.

Hegering Prellenkirchen (Bezirk Bruck an der Leitha)
Seit über 25 Jahren arbeitet der Hegering Prellenkirchen an einem groß angelegten Niederwildprojekt. Aus Ackerflächen wurden Biotope, Windschutzstreifen, Wildäcker und Wasserstellen, der Trockenrasen am Spitzerberg wird sorgfältig gepflegt. Die Jury würdigte die Konsequenz des Projekts, die enge Zusammenarbeit von Jägern und Landwirten sowie die nachhaltige Rückkehr bedrohter Arten.

Jagdgesellschaft St. Peter in der Au (Bezirk Amstetten)
Die Jagdgesellschaft St. Peter in der Au startete 2011 ein Projekt mit doppeltem Nutzen: Wildunfälle vermeiden und gleichzeitig Lebensräume schaffen. Auf 1,3 ha wurden 11.000 Sträucher gepflanzt, ein Teich angelegt sowie Futterstellen und Rückzugsräume geschaffen. Heute nutzen 15–20 Rehe den sicheren Einstand, wodurch Straßenquerungen stark zurückgingen. Die Jury lobte die beispielhafte Verbindung von Verkehrssicherheit und Artenvielfalt.

Weitere Infos sind auf der Website des NÖ Jagdverbands abrufbar. Auf Nachfrage stellen wir gerne Bilder zur Verfügung.