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NÖ Jäger feierten ihren Schutzpatron

4. November 2019

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Bezirkshauptmann von Tulln Andreas Reimer, Landwirtschaftskammer-Präsident von Niederösterreich Johannes Schmuckenschlager, Propst des Stiftes Klosterneuburg Bernhard Backovsky, Landesjägermeister von Niederösterreich Josef Pröll, Generalsekretärin des NÖ Jagdverbands Sylvia Scherhaufer und Bürgermeister von Klosterneuburg Stefan Schmuckenschlager

Traditionelle Hubertusmesse des NÖ Jagdverbands fand dieses Jahr im Stift Klosterneuburg statt.

Rund 500 Jägerinnen und Jäger aber auch zahlreiche Interessierte feierten gestern, Sonntag, im Stift Klosterneuburg gemeinsam den Heiligen Hubertus. Mit der gemeinsamen Messe und der traditionellen Streckenlegung wird auf das vergangene Jagdjahr zurückgeblickt. Dabei wird dem Schutzpatron der Jagd für ein erfolgreiches Jagdjahr gedankt. Die Landeshubertusfeier fand heuer zum 26. Mal statt und ist – analog zum Erntedankfest der Landwirtschaft – das wichtigste Brauchtumsfest der Jägerschaft. Die Jägerinnen und Jäger haben deshalb zu Ehren ihres Schutzpatrons, dem Heiligen Hubertus, im ganzen Bundesland zahlreiche Denkmäler vom einfachen Bildbaum bis zur Hubertuskapelle errichtet und feiern traditionell rund um den 3. November Hubertusmessen. Umrahmt wurde die Feierlichkeit vor dem Gottesdienst und bei der Streckenlegung durch die Jagdhornbläsergruppen Klosterneuburg und Tulln sowie während des Gottesdienstes durch die Breitenfurter Jagdhornbläser und die Jagdhornbläsergruppe Wildendürnbach.

Pröll: Weidgerechte Jagd zeigt Respekt vor Natur und Tieren

„Das Handwerk Jagd wird von zahlreichen Bräuchen geprägt, die den Respekt für Natur und Wildtiere ausdrücken. Dazu zählt vor allem auch die Landeshubertusfeier, mit der sich die Jägerinnen und Jäger dankbar gegenüber der Natur und ihrem Schöpfer zeigen. Denn es ist die Natur, die uns mit unseren zahlreichen Erlebnissen und jagdlicher Beute beschenkt hat. Wir Jägerinnen und Jäger drücken unseren Respekt vor Tier und Natur aber auch mit weidgerechter Jagdausübung, Brüchen und dem letzten Bissen aus“, so Niederösterreichs Landesjägermeister Josef Pröll.

Propst Backovsky: Heiliger Hubertus mahnt uns zu Bescheidenheit

Die feierliche Hubertusmesse wurde diesmal vom Propst des Stiftes Klosterneuburg, Prälat Bernhard Backovsky, zelebriert: „Das Vermächtnis des Heiligen Hubertus mahnt uns zu Bescheidenheit sowie zum Respekt und zur Wertschätzung für die Heiligkeit des Lebens. Dabei geht es darum, die Natur als Lebensraum für alles Leben auf Erden zu schützen und die Jagd weidgerecht, mit Weitblick und nachhaltig auszuüben.“ Auch das Stift Klosterneuburg als land- und forstwirtschaftlicher Betrieb trage hier eine große Verantwortung, so Backovsky: „Wir müssen Verantwortung für die Schöpfung Gottes übernehmen. Der Mensch nutzt die von Gott anvertraute Natur und muss sie daher auch schützen, erhalten und ihr mit Respekt begegnen, denn sie schenkt uns unser tägliches Brot.“

Heiliger Hubertus: Mahnung zu Respekt vor Tieren und Natur

Der heilige Hubertus ist der Schutzpatron der Jägerschaft und wurde im Jahr 655 in der Nähe von Toulouse geboren. Er genoss in der Gesellschaft Ansehen und bekleidete ein würdevolles Amt. Eines Tages starb jedoch seine geliebte Frau und Hubertus stürzte in tiefe Trauer – sein Glaube an Gott und das Gute in der Welt war erschüttert. Von da an suchte er in der exzessiven Jagdausübung Ablenkung – auch an Sonntagen. Dabei erspähte er eines Tages einen prächtigen weißen Hirsch. Als er diesen ins Visier nahm, erschien ein hell leuchtendes Kreuz zwischen den Geweihstangen. In diesem Moment vernahm er eine mahnende Stimme: „Hubertus, warum jagst du mir nach, während die Christenheit betet?“ Es war jener Tag, an dem Hubertus zum Glauben zurückfand. Er legte alle Ämter zurück, verteilte seinen Besitz an die Ärmsten und widmete sein Leben fortan dem Herrn. Später ließ er sich zum Priester weihen, pilgerte nach Rom und wurde 700 zum Bischof von Maastricht geweiht. Er starb mit 77 Jahren. Im Jahr 993 wurde er heiliggesprochen.