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Wir sorgen für gesundes Wild

Viele Aufgaben der Jägerschaft sind weiten Teilen der Bevölkerung nicht bekannt, wobei sie davon profitieren. Der NÖ Jagdverband wirft deshalb mit seiner Informationskampagne den Scheinwerfer auf jene Bereiche der Jagd, die oft im Hintergrund stattfinden, wie zum Beispiel der Erhalt der Wildtiergesundheit. 

Die Jägerinnen und Jäger sichern einen gesunden Wildbestand. Teil dessen ist das Entnehmen von kranken und seuchenverdächtigen Tieren, aber auch die Untersuchung von Fallwild. Dazu arbeitet der NÖ Jagdverband mit dem Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie (FIWI) zusammen: Die Jägerinnen und Jäger senden bei Krankheitsverdacht Fallwild ein. Das sind zu einem großen Teil Füchse und Feldhasen. Denn bei diesen beiden Wildtierarten besteht bei bestimmten Krankheiten die Gefahr einer Übertragung auf den Menschen und vor allem auf den Hund. In den letzten Monaten wird zudem auch verstärkt Schwarzwild eingesendet, um potenzielle Fälle der Afrikanischen Schweinepest frühzeitig zu entdecken und entsprechende Maßnahmen ergreifen zu können. Die Untersuchungskosten werden vom NÖ Jagdverband bezahlt, die Transportkosten tragen meist die Jägerinnen und Jäger selbst.

Hand in Hand mit der Wissenschaft

Die Kooperation mit dem FIWI hat den Vorteil, dass eine zentrale Stelle die Untersuchungen vornimmt. Damit kann rasch erkannt werden, wenn sich Krankheiten verbreiten. Die Befunde werden den Jägerinnen und Jäger sowie dem NÖ Jagdverband zur Verfügung gestellt. Daraus können dann bei Bedarf rasch Maßnahmen ergriffen werden. So etwa bei gehäuftem Auftreten von Staupe bei Füchsen: Die Jägerschaft empfiehlt dann, Hunde angeleint zu führen. So wird das Risiko einer Ansteckung auf ein Minimum reduziert.

Mensch und Vierbeiner als weitere Profiteure

Fallwild Reh

Die Untersuchungen dienen aber auch den Jägerinnen und Jäger. Sie ziehen daraus Erkenntnisse und leiten Maßnahmen ab, wie etwa eine seuchensichere Entsorgung von Fallwild, Sicherheitsmaßnahmen beim Bearbeiten und Versorgen von Wild oder eine Anpassung der Bejagung und der Hegemaßnahmen. Ziel ist dabei immer, zur Gesundheit der Wildtierpopulation beizutragen.

Ergänzt werden diese Untersuchungen durch die Kooperation mit anderen Institutionen wie z.B. der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES), die Tollwutuntersuchungen von Füchsen durchführt. Die Tollwut ist eine gefährliche Zoonose (Krankheit, die vom Tier auf den Menschen übertragen werden kann), an der – laut Schätzungen der WHO – jährlich ca. 60.000 Menschen sterben. Die Bekämpfung der Tollwut in Österreich war durch die gute Zusammenarbeit der Gesundheitsbehörden, der Untersuchungslabors und der Jägerschaft gekennzeichnet. Wie viele andere europäische Länder ist Österreich daher frei von Tollwut. Dieser Status wird laufend überprüft, in dem Untersuchung von bestimmten Wildtieren durchgeführt werden.

Von den Maßnahmen der Jägerschaft profitieren also nicht nur die Wildtiere, sondern insbesondere bei Zoonosen und für den Hund ansteckenden Krankheiten die gesamte Bevölkerung und ihre Vierbeiner.