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Jägerinnen & Jäger schaffen Lebensraum

Blühflächen, Wildäcker, Bäume und Sträucher oder Feuchtbiotope – die Jägerinnen und Jäger schaffen alljährlich wertvollen Lebensraum für Wildtiere. Davon profitieren nicht nur die verschiedensten Tierarten (vom kleinsten Insekt bis hin zum großen Rothirsch), sondern auch die reichhaltige Kulturlandschaft in Niederösterreich. Der NÖ Jagdverband beleuchtet daher mit seiner Informationskampagne Aufgaben der Jägerinnen und Jäger, die im Hintergrund stattfinden – und von denen die Allgemeinheit in hohem Maß profitiert.

Zu den Aufgaben der Jägerinnen und Jäger zählen die Entwicklung und der Erhalt von Lebensräumen für Wildtiere, die Grundlage eines gesunden und artenreichen Bestandes sind. Sie säen, pflanzen und pflegen dazu in unzähligen Stunden Blüh- und Stilllegungsflächen, Wildäcker, Gewässerrandstreifen und Hecken, legen aber auch Wasserstellen, wie Tränken, Teiche und kleine Seen an. Diese sind wichtige Einstände und Rückzugsgebiete sowie Nahrungsflächen für alle wildlebenden Säugetiere, Vögel, Reptilien, Amphibien und Insekten.

Maßnahmen für das Allgemeinwohl

Mit diesen Maßnahmen erbringen die Jägerinnen und Jäger wichtige Leistungen für das Allgemeinwohl:

  • Erstens fördern sie mit einer reichhaltigen Flora und Fauna eine hohe Biodiversität, indem sie ein Mosaik aus Bäumen, Sträuchern, Blühflächen und sonstigen Biotoprequisiten schaffen, die den verschiedensten Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum bieten.
  • Zweitens pflegen sie gemeinsam mit der Landwirtschaft die Kulturlandschaft, die viele Naturnutzer als Erholungsgebiete nützen.
  • Drittens leisten die Jägerinnen und Jäger damit einen Beitrag zu einem gut funktionierenden Ökosystem, das Herausforderungen wie den Klimawandel sowie die Zunahme an Hitzetagen und Wetterextremen besser abfedern kann.

So sind die geschaffenen Lebensräume insbesondere in Notzeiten – im Winter, im Sommer etwa während Hitzeperioden oder unmittelbar nach der Ernte – wichtige Rückzugsgebiete, die Schatten, natürliche Äsung sowie Schutz und Deckung bieten.

Jäger setzt Pflanzen

Jägerinnen und Jäger fördern Biodiversität

Die Jägerinnen und Jäger erbringen von den Hochlagen im Gebirge bis in die Niederungen etwa im Marchfeld Leistungen für die Biodiversität und investieren in Lebensraum-verbessernde Maßnahmen. Diese Leistungen werden jedoch sehr oft nicht erfasst. Zwei Beispiele für die Leistungen der Jägerinnen und Jäger sind etwa die Wildökolandaktion oder die Niederwild-Versuchsreviere des NÖ Jagdverbands:

Im Zuge der Wildökolandaktion wurden seit 1967 rund 4.200 Projekte umgesetzt. Dabei wurden auf 1.683 Hektar insgesamt rund 3,65 Mio. Sträucher und Bäume gepflanzt. Das entspricht in einer Reihe ausgepflanzt der Wegstrecke von Wien nach Athen. Damit schaffen sie wichtige Lebensräume und Einstände für Wild, von denen auch zahlreiche andere Tierarten wie diverse Vögel und Insekten profitieren. 80 Prozent der Kosten übernehmen der NÖ Jagdverband, die EVN und der Landschaftsfonds, 20 Prozent die Jägerinnen und Jäger.

Fasan auf Wiese

Langfristige Maßnahmen setzen die Jägerinnen und Jäger auch in den Niederwild-Versuchsrevieren des NÖ Jagdverbands sowie in zahlreichen anderen Niederwildrevieren in Niederösterreich. Ziel der Hegebemühungen ist es hier, nachhaltige Maßnahmen zu setzen, um Lebensräume zu schaffen und das Niederwild ausreichend mit natürlicher Äsung und Wasser zu versorgen. Ein wesentlicher Punkt in den Niederwild-Versuchsrevieren ist die wissenschaftliche Begleitung der gesetzten Maßnahmen. Dadurch profitieren auch andere Reviere von den gewonnenen Erkenntnissen.

Durch die gesetzten Lebensraumverbesserungen versuchen die Jägerinnen und Jäger, dem immer stärkeren Lebensraumverlust unserer Wildtiere (Verbauung, Freizeitnutzung, intensive Bewirtschaftung etc.) entgegenzuwirken, damit diese auch in Zukunft als bereichernder Teil unserer Umwelt erhalten bleiben.


Die Wildökolandaktion wird gefördert durch Logo EVN und Logo Landschaftsfonds.